Sulfatgehalte
Hohe Sulfatkonzentrationen können dieselben natürlichen Ursachen haben wie die des Kaliums. Die Trinkwasserverordnung trägt dem mit einem relativ hohen Grenzwert von 240 mg/l Rechnung. In Porengrundwasserleitern, die keine Sulfatmineralien (z.B. Gips) enthalten, stammt das Sulfat aus dem natürlichen Schwefelkreislauf. In diesen Fällen gelten Konzentrationen bis 100 mg/l als geogen [SCHLEYER/KERNDORFF 1992].
Der frühere Regierungsbezirk Braunschweig fällt durch ein abweichendes Verteilungsmuster und besonders hohe Sulfatkonzentrationen auf. Die Karte zeigt einen Belastungsschwerpunkt im Raum Göttingen und einen weiteren westlich und nördlich von Braunschweig. Während ersterer in der Hauptsache durch den dort verbreiteten Gipskarst verursacht ist, sind bei letzterem überwiegend anthropogene Einflüsse anzunehmen. Dies belegen sowohl die hohen Kalium-Messwerte im oberflächennahen Grundwasser dieses Raums als auch die örtlich stark wechselnde Nitratbelastung, die auf autotrophen Nitratabbau hinweist.
[Das Original der abgebildeten Karte finden Sie auch als Download links in der Infospalte.]
Wie ein Vergleich der Karten zur Nitrat- und zur Kaliumbelastung nahelegt, sind anthropogene Einträge auch für die erhöhten Sulfatkonzentrationen der sich in nordwestlicher und westlicher Richtung anschließenden Gebiete im damaligen Regierungsbezirk Hannover und im Süden des früheren Regierungsbezirks Weser-Ems ursächlich. Die hohen Belastungen im küstennahen Grundwasser sind dagegen zweifellos durch zudringendes Salzwasser verursacht. Die Lage der Salz-/Süßwassergrenze ist allerdings nicht nur geogen bedingt, sondern wird in erheblichem Maß durch Grundwasserentnahmen beeinflusst.
Literatur:
SCHLEYER, R. & H. KERNDORF (1992): Die Grundwasserqualität westdeutscher Trinkwasserressourcen. VCH-Verlagsgesellschaft, Weinheim.
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