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Beiträge zum Fledermausschutz in Niedersachsen II

Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen


Heft 26 (1991), 174 S., vergriffen

Beiträge

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Fledermausschutz am Beispiel Bayern
von Klaus Richarz

Inhalt
1 Bestandsübersichten, Artnachweise
2 Artenhilfsprogramm
3 Koordinationsstellen
4 Aufgabenschwerpunkte
5 Fortbildung, Öffentlichkeitsarbeit
6 Ausblick
7 Literatur

Fledermausschutz in Nordbaden – rechtlicher Rahmen bei der Umsetzung des Fledermausschutzes in die Praxis
von Monika Braun

Inhalt
1 Einleitung
2 Durchführung
3 Ausblick
4 Literatur

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Der Schutz von Fledermäusen im Naturschutzrecht
von Hans Walter Louis

Inhalt
1 Der Schutz nach § 20f (1) Nr.1 BNatG
1.1 Die ordnungsgemäße Forstwirtschaft
1.2 Die Eingriffsregelung
1.2.1 Genehmigungsfreie Eingriffe
1.2.2 Genehmigungspflichtige Eingriffe
1.2.3 Maßnahmen, die keinen Eingriff darstellen
2 Der Schutz durch § 20f (1) Nr.2 BNatG

Schutz winterschlafender Fledermäuse durch Gitterverschlüsse und die Bestandsentwicklung in derart geschützten Quartieren
von Alfred Nagel

Inhalt
1 Einleitung
2 Schutzmaßnahmen
3 Einfluss der Schutzmaßnahmen
4 Literatur

1 Einleitung (Auszug)
Fledermäuse sind in den Winterquartieren besonders gefährdet, da jede Störung zum Erwachen führen kann und dadurch zum Verbrauch einer bestimmten Energiemenge. Werden die Tiere im Winterschlaf zu häufig gestört, dann reicht ihr Energievorrat in Form von Körperfett nicht mehr bis zum nächsten Frühjahr. Zur Verringerung dieser Störungen in den Winterquartieren wurden verschiedene Schutzmaßnahmen entwickelt, deren Durchführung und Einfluss auf die Belegung der Quartiere im Folgenden dargestellt werden soll.

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Erfahrungen mit Verschlüssen von Fledermauswinterquartieren im Ostharz und deren Auswirkungen auf das Mikroklima
von Bernd Ohlendorf

Zusammenfassung
Es werden Erfahrungen und praktische Lösungen der Sicherung von Fledermauswinterquartieren im Ostharz aufgezeigt. Eine hohe Artenvielfalt in den Quartieren setzt voraus, dass optimale mikroklimatische Verhältnisse bei der Temperaturzonierung erhalten bleiben.

Selbst in kurzen Stollen lässt sich durch zweifaches Mauerwerk am Mundloch zur Temperaturpufferung zwischen Außen- und Innentemperatur ein für Fledermäuse optimales Mikroklima erreichen.

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Auswertung von Fraßresten der beiden Langohrarten Plecotus auritus L. und Plecotus austriacus FISCHER
von Thomas Meineke

Inhalt
1 Einleitung
2 Material und Methode
3 Ergebnisse
4 Diskussion
5 Aufruf zur Mitarbeit
6 Danksagung
7 Zusammenfassung
8 Literatur

Zusammenfassung (Auszug)
Artenspektrum und Häufigkeitsstruktur der an 17 verschiedenen Fraßplätzen von Plecotus auritus und P. austriacus gefundenen Beutetierreste werden beschrieben und diskutiert.

Umfangreichere Aufsammlungen aus dem südlichen Niedersachsen, aus Thüringen und Gifhorn bestehen übereinstimmend größtenteils aus Flügeln von Eulenfaltern (Noctuidae). Zu den häufigsten Arten gehören in allen drei Gebieten vor allem Noctua pronuba und Apamea monoglypha. An einigen Fraßplätzen sind auch Tagfalterarten, die im Bereich der Fraßplätze Diapausequartiere beziehen, und Vertreter der Familie Hepalidae in beachtlicher Anzahl vertreten.

Beide Langohrarten jagen offenbar zumindest zeitweise bevorzugt mittelgroße bis große Schmetterlinge mit kräftigen, 1,5 – 2,4 cm langen Körpern (= selektive Jagdstrategie). Darüber hinaus erfolgt die Nahrungsauswahl wahrscheinlich opportunistisch, d.h. die in den Fraßresten nachgewiesenen Falter werden entsprechend ihrer realen Aktivitäts- oder Populationsdichte im Aktionsraum der Langohren erbeutet.

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Fledermäuse im Landkreis Hildesheim
von Rolf Schoppe und Alfred Benk

Inhalt
1 Einleitung
2 Material und Methode
3 Untersuchungsgebiet
4 Vorkommen und Jagdhabitate der Arten
5 Literatur

Die Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus in Nordniedersachsen – Ein Beitrag zu Biologie, Ökologie und Schutzmaßnahmen
von Wolfgang Kurtze

Inhalt
1 Danksagung
2 Einleitung
3 Methode
4 Beschreibung der Art
5 Die Breitflügelfledermaus als bestimmendes Faunenelement der Dörfer
6 Die Bedeutung abiotischer Faktoren
7 Bedeutung biotischer Faktoren
8 Verhalten
9 Bestandsgrößen
10 Ursachen für die Bestandsrückgänge
11 Ein Hilfsprogramm für die Breitflügelfledermaus
12 Anhang 1: Fledermäuse in Dachräumen
13 Anhang 2: Fledermäuse in Dachräumen oder im Mauerwerk
14 Literatur

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Die Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus, Schreber 1774, im Landkreis Osterode am Harz die dominante Fledermausart
von Wolfgang Rackow

Inhalt
1 Einleitung
2 Ergebnisse
3 Invasion
4 Bestandsabnahme
5 Jagdreviere
6 Winterquartiere
7 Zusammenfassung
8 Literatur

7 Zusammenfassung
Von 1985 bis 1989 wurden im Landkreis Osterode am Harz 109 Zwergfledermäuse (Pipistrellus pipistrellus) als Tod- und in irgendeiner Weise beeinträchtigte Lebendfunde festgestellt. Gleichzeitig belegt der Verfasser 93 Sommerquartiere mit 24 Wochenstuben der gleichen Art. Von diesen 93 Quartieren liegen 20 unter der Frankfurter Pfanne im Zwischendach. Weiter wird von Invasionen, Bestandsabnahme, Jagdrevieren und Winterquartieren der kleinsten heimischen Fledermausart berichtet.

Zur Verbreitung des Grauen Langohrs Plecotus austriacus, Fischer 1829, in Niedersachsen
von Klaus Vowinkel

Seit der Wiederentdeckung des Grauen Langohrs Plecotus austriacus durch BAUER (1960) wurde die Art von zahlreichen Gebieten Mitteleuropas gemeldet. Aus Niedersachsen sowie dem Grenzbereich zu Westfalen liegen erst wenige Beobachtungen vor (FELDMANN 1964, HECKENROTH u.a. 1988). Acht weitere, bis lang unveröffentlichte Funde ergänzen dieses Bild, sodass eine Auflistung sämtlicher biometrisch abgesicherter Nachweise sinnvoll erscheint. Funde im Grenzbereich des Bearbeitungsgebietes sind bereits für Westfalen (STEINBORN 1984), das Eichsfeld (HEISE 1976) sowie das nördliche Harzvorland (HANDTKE 1967) belegt. Zusammen mit den niedersächsischen Angaben verdienen diese besondere Aufmerksamkeit, da sie zu den nördlichsten in der Bundesrepublik Deutschland zählen.

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Zur Verbreitung der Wasserfledermaus Myotis daubentoni im südlichen Leinebergland
von Klaus Vowinkel

Inhalt
1 Einleitung
2 Untersuchungsgebiet
3 Material und Methoden
4 Ergebnisse
5 Diskussion
6 Literatur

In der vorliegenden Arbeit wird die anhand von Flugbeobachtungen ermittelte Verbreitung der Wasserfledermaus im südlichen Leinebergland dargestellt.

Beobachtungen an baumbewohnenden Fledermäusen in der Göhrde, Landkreis Lüneburg
von Alfred Benk und Hans Mittendorf

Inhalt
1 Einleitung
2 Untersuchungsgebiet und Methoden
3 Ergebnisse
4 Diskussion
5 Zusammenfassung
6 Literatur

5 Zusammenfassung
In den Sommermonaten 1979 und 1980 wurden in der Göhrde Fledermausquartiere ermittelt und die Zahl der Fledermäuse und soweit möglich die Artzugehörigkeit festgestellt. Im Untersuchungsgebiet wurden 1979 69 Alttiere und zwei Jungtiere und 1980 84 Alttiere gezählt.

An Fledermausarten konnten nachgewiesen werden: Abendsegler Nyctalus spec., Breitflügelfledermaus, Braunes Langohr und Kleine Bartfledermaus. Zwei Breitflügelfledermäuse wurden 1979 mit jeweils einem unter dem Bauch hängenden Jungen auf dem Jagdflug beobachtet. Durch forstwirtschaftliche Maßnahmen sind die Alteichen gefährdet und damit auch der Fledermausbestand.

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Zur Verbreitung und Populationsentwicklung des Mausohrs Myotis myotis, BORKHAUSEN 1797, in Niedersachsen
von Alfred Benk und Hartmut Heckenroth

Inhalt
1 Einleitung
2 Material und Methode
3 Ergebnisse
4 Diskussion
5 Zusammenfassung
6 Literatur

5 Zusammenfassung
In zwei Übersichten werden aus der Zeit von 1946-1975 28 und 1976-1989 26 Sommerkolonien des Mausohrs in Niedersachsen vorgestellt.

Es werden für die 50iger Jahre mindestens rd. 5500 Mausohren geschätzt, das entspricht rd. 196 Tiere pro Quartier. Das größte Sommerquartier mit rd. 1000 Tieren befand sich Anfang der 60iger Jahre in Ahlden (Allerniederung). Nach 1975 sind 20 Quartiere nicht mehr besetzt. In den verbliebenen 8 Quartieren wurden in der Zeit von 1976-1989 mind. 176 und max. 391 Mausohren gezählt. Der Rückgang in diesen Quartieren beträgt rd. 84-93%.

Nach 1976 sind durch die landesweite Erfassung der Fachbehörde für Naturschutz 26 Sommerkolonien mit mindestens 871 Mausohren (33,5 Mausohren pro Quartier) und maximal 1854 (71,3 Mausohren pro Quartier) ermittelt worden. Das entspricht einem landesweiten Rückgang von rd. 64-83% gegenüber den Zahlen aus den 50iger Jahren.

Im Flachland wurden 11 Kolonien mit mind. 284 und max. 450 und im Weser-Leine-Bergland und am Harzrand 15 Kolonien mit mind. 587 und max. 1404 Alttieren gezählt.

Der fast völlige Zusammenbruch der Mausohrpopulationen an der nördlichen Verbreitungsgrenze in Niedersachsen und Schleswig-Holstein zeichnete sich Anfang bis Mitte der 60iger Jahre ab. Die nordwestlichen Vorkommen in Niedersachsen sind heute bis auf eine Restkolonie von 10 Alttieren erloschen.

Die Sommerquartiere in größerer Entfernung der Talauen und Niederungen wurden zuerst verlassen. Der heutige Schwerpunkt des Mausohrvorkommens liegt in den Talauen und Senken des Leine-Weser-Berglandes. Im Gegensatz zum Flachland gibt es in Südniedersachsen Hinweise auf eine Stabilisierung des geringen Bestandes.

Eine große Kolonie mit 308 Tieren wurde 1988 im Leinetal des Landkreises Northeim entdeckt. Im Wesertal, Landkreis Holzminden, befindet sich ein weiteres Quartier mit ca. 300 Mausohren.

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Zur Lautvariabilität von Wasserfledermaus Myotis daubentoni, KUHL 1819, und Fransenfiedermaus Myotis nattereri, KUHL 1818
von Alfred Benk und Rolf Schoppe

Inhalt
1 Einleitung
2 Material und Methode
3 Ergebnisse
4 Diskussion
5 Zusammenfassung
6 Literatur

5 Zusammenfassung (Auszug)
Bei der Untersuchung von Fledermäusen in Niedersachsen mit dem schwedischen Bat-Detektor Pettersson D-960 wurden für die Wasserfledermaus und die Fransen-Fledermaus die Lautvarianten für unterschiedliche Flugsituationen ermittelt.

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Die Belastung niedersächsischer Fledermäuse mit Chlorkohlenwasserstoffen
von Alfred Nagel, Stefan Winter und Bruno Streit

Inhalt
1 Einleitung
2 Material und Methode
3 Ergebnisse
4 Diskussion
5 Ausblick
6 Literatur

1 Einleitung (Auszug)
Die wohl wichtigste Ursache des Rückgangs einheimischer Fledermäuse war die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln aus der Gruppe der persistenten Chlorkohlenwasserstoffe, die die Nahrungstiere der Fledermaus vernichten, sich aber auch im Fett der Tiere anreichern, und dadurch auch direkte Wirkungen haben können. Diese Substanzen werden entweder mit der Nahrung oder direkt über die Haut auf genommen. Die Belastung mit Chlorkohlenwasserstoffen setzt schon während der Embryonalentwicklung ein und verstärkt sich noch während der Laktation, da die Jungtiere über die Muttermilch sehr große Mengen aufnehmen. Die Auswirkungen hoher Konzentrationen dieser Substanzen sind Änderungen des Verhaltens, des Energie-Verbrauchs, der Fortpflanzungsfähigkeit und der direkten Überlebensfähigkeit.

Die Anwendung fast aller, früher in der Land- und Forstwirtschaft verwendeten Chlorkohlenwasserstoffe, ist heute verboten. Trotzdem scheinen Fledermäuse noch hochgradig damit belastet zu sein. Um die aktuelle Belastung dieser Tiergruppe zu untersuchen, wurden insgesamt 25 niedersächsische Fledermäuse auf verschiedene Chlorkohlenwasserstoffe untersucht.

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Verlauf einer Tollwuterkrankung bei einer Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus im Landkreis Osnabrück
von Gerhard Mäscher

Inhalt
1 Fundumstände
2 Ausgangsbefund
3 Verhalten und Nahrungsaufnahme während der Pflege
4 Diskussion
5 Literatur

Eine Breitflügelfledermaus, die im Winter draußen gefunden wurde, verendete nach fast zweimonatiger Pflege. Eine Untersuchung des Tieres auf Tollwut erbrachte einen positiven Befund. Während der Pflegezeit konnten einige Beobachtungen über den Verlauf der Erkrankung gemacht werden.

Beobachtungen zur Tollwuterkrankung einer Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus im Landkreis Aurich
von Theodor Poppen

Inhalt
1 Fundumstände
2 Ausgangsbefund
3 Verhalten und Nahrungsaufnahme während der Pflege
4 Diskussion
5 Literatur

Eine Breitflügelfledermaus wurde über fünf Tage vom Verfasser gepflegt. Nach einem Biss der Fledermaus traten (wahrscheinlich infolge einer Grippeinfektion) Symptome auf, so dass eine Tötung des Tieres angeordnet wurde. Das Tier wurde bei der Untersuchung als Tollwut-positiv identifiziert.
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Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Veröffentlichungen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover
Tel: +49 (0)511 / 3034-3305
Fax: +49 (0)511 / 3034-3501

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